Landesverbandsschießen 2006 in Philippsburg, Bericht eines Teilnehmers
Am 26. und 27. August diesen Jahres fand auf der Schießanlage Philippsburg unser diesjähriges Landesverbandsschießen statt.
Die Teilnehmer konnten sich auf den Distanzen von 25, 50 und 300 m schießsportlich betätigen, was sie auch ausgiebig taten. Die 100 m Anlage stand in diesem Jahr auf Grund von baulichen Maßnahmen zum Lärmschutz leider nicht zur Verfügung.
Obwohl es bereits im März dieses Jahres seitens unseres neuen Landesverbandsvorsitzenden, Heinz- Peter Tränkle Gespräche bezüglich der Planung und Durchführung des LV- Schießens mit dem Sportleiter Paul Sipos und den einzelnen Referenten gegeben hatte, gab es bei der Veranstaltung erhebliche Probleme mit dem persönlichen Engagement einiger Funktionäre. Besonders im Kurzwaffenbereich fehlten Helfer. Einige Referenten waren im Vorfeld, trotz erheblicher Bemühungen seitens des LV- Vorsitzenden und des Sportleiters nur schwer oder gar nicht zu erreichen und nur teilweise oder gar nicht zur Mitwirkung zu bewegen.
Unter diesen Vorzeichen musste die Veranstaltung wieder einmal auf den Schultern von einigen wenigen unserer aktiven Helfer ausgetragen werden.
Trotzdem gab es außer einiger Kritik von den meisten Teilnehmern an beiden Tagen auch jede Menge Lob. Einige meinten sogar „So eine Veranstaltung müsste es mehrmals im Jahr geben“. Erfreulicher Weise boten Personen aus mehreren SLG´n, in Anbetracht der Lage ihre aktive Hilfe für die Veranstaltung im nächsten Jahr an, die sicher gerne angenommen werden wird!
Das Wertungsschießen in der Disziplin ZG3, das an beiden Tagen durchgeführt wurde, erhielt guten Zuspruch. Der neue ZF-Referent machte hierbei in alter Tradition des scheidenden ZF-Referenten Joachim Rudi Lützelschwab, der sich erfreulicher Weise dieses Mal zurückhielt, mit einem knappen Sieg vor Dirk Plaueln und Walter Fukarek auf sich aufmerksam.
Volker Jourdan, der wie beim „Glücksschießen“ die Blechmedaille für Platz 4 erkämpfte, haderte nach dem Schießen mit sich selbst, weil er beim Einstellen seines ZFs „verwachst“ hatte. Er drohte bereits jetzt im Vorfeld mit dem Sieg in 2007!
Christoph Bayer, der sich in der Not mit einem Leihgewehr der Spitzenklasse in .308 und Surplusmunition aus den 80ern des vorigen Jahrhunderts an den ZF-Schießen beteiligte, musste einmal mehr feststellen, dass dieselbe äußerst scheibenschonend ist. In diesem Fall lag das Abschneiden sicher nicht am Schützen selbst, sondern an dessen Talent sich rechtzeitig Matchmunition zu organisieren!
Heinz Peter Tränkle, der bei der Landesmeisterschaft im ZF-Schießen ein traumatisches Erlebnis mit einer Anzeigetafel erleiden musste, hatte sich davon noch nicht ganz erholt und hielt sich dieses Mal aus der Angelegenheit ZG3 total heraus. Es besteht jedoch berechtigte Hoffnung, dass er sich restlos erholt und im nächsten Jahr wieder teilnehmen wird! Die gastgebende SLG freut sich schon heute darauf!
Besonders gut kam das „300m Glücksschießen“ an, welches eigentlich den falschen Namen trug. Bezeichnender Weise hätte es eher „Extrempräzisionsschießen“ heißen müssen! Das weiße Feld im Inneren des Zieles, das es vier Mal zu treffen galt, war nicht viel größer als ein Centstück. Unser “alter“ stellvertretender ZF-Referent Thomas Gerber, der übrigens an beiden Tagen die Langwaffenauswertung machte, schaffte das mit einem Leihgewehr sage und schreibe wirklich vier Mal und erreichte damit die Maximalringzahl von 20 Ringen. Somit war ihm der Gesamtsieg sicher.
Gabriele Seib lag mit 19 Ringen auf Platz 2 und zeigte den hinter ihr liegenden Herren der Schöpfung (ich war auch dabei) was sie drauf hat. Unter dem Eindruck spontaner Begeisterung wurde beschlossen, dieses Schießen in jedem Fall im nächsten Jahr zu wiederholen. Ein Spender eines Wanderpokals hat sich bereits gemeldet!
Einige DG 2 Schützen, deren Namen mir zu ihrem Glück und zu meinem Leidwesen entfallen sind mussten erstaunt feststellen das ihre, den aktuellen Pulverpreisen angepassten Ladungen dazu führten, dass die davon beschleunigten Geschosse, wenn überhaupt, nur mühsam und dann quer die am Ende der 300m Schießbahn stehenden Scheiben erreichten. Ich hoffe, meine darauf hin gegebenen Ladeempfehlungen werden umgesetzt und in der Zukunft nach jedem Schuss ein kreisrundes Loch in der Scheibe ergeben!
Die Kurzwaffenschützen betätigten sich in verschiedenen Disziplinen wie „1500“, PP1, NPA-B, etc. Unser Sportleiter Paul Sipos, den man bei dem Versuch gleichzeitig mehrere Helfer zu ersetzen, mit wehendem Hemd zwischen den Schießständen und dem Organisationsbüro hin- und hereilen sah, nahm dabei an beiden Tagen sicherlich um mindestens 3 Kilo ab. Er schaffte es, nach einer unfreiwilligen „Stadtrundfahrt“ in den frühen Morgenstunden des gerade anbrechenden Samstags in Stuttgart, bei der er „zwischendurch“ auf der Fahrt nach Philippsburg wichtige Gerätschaften in der Landesgeschäftsstelle abholen musste, Aufsicht in verschiedenen Disziplinen, RO und gleichzeitig „zwischendurch“ die Kurzwaffenauswertung zu machen. Zu allem Überfluss musste er am Abend des Samstags auch noch beruflich bedingt, ebenfalls „zwischendurch“ nach Hause fahren!
Auch der LV-Leiter griff am Sonntag aktiv als RO in das Geschehen ein, nachdem mehrere Mitglieder ihre Flinten anwärmen wollten und der zuständige Referent bedauerlicher Weise durch Abwesenheit glänzte.
Besuch hatten wir am Sonntag vom Redakteur der Zeitschrift „VISIER“, Philip Pai, der als Gastschütze und Mitglied des BDMP-Landesverbands Rheinland-Pfalz am 300m Schießen teilnahm und sich wacker schlug. Weniger gut erging es der Frontschürze seines Golfs als sie sich beim Ausparken zur Heimfahrt mit einer Baumwurzel anlegte. Aber auch dieser kleine Zwischenfall war dank des „alten“ ZF-Referenten und meinem Werkzeugkoffer bald erledigt. Ein kleiner Bericht über unsere Veranstaltung in der genannten Zeitschrift wird folgen (über die Baumwurzel voraussichtlich nicht).
Erwähnenswert am Rande ist noch, dass ein bekannter Büchsenmacher und hervorragender Sportschütze sich unter dem Vorwand der beruflichen Unabkömmlichkeit vom ZG3 Wettbewerb fernhielt, nachdem er von dem Verlierer des im Rahmen der Landesmeisterschaft ZG2 ausgeschossenen Kastens Weißbier zur Revanche aufgefordert wurde.
Alles in allem kann man die Veranstaltung als gelungen bezeichnen, was nicht zuletzt durch den persönlichen Einsatz der immer wieder gleichen Helfer ermöglicht wurde.
Für das nächste Jahr ist wieder ein LV-Schießen nach dem Motto „Nach der Veranstaltung ist vor der Veranstaltung“ in Planung.
Dabei ist daran gedacht, dass dieses Mal jeder Referent, wie in diesem Jahr bereits die ZF-Abteilung, einen Wettbewerb durchführt. Die 100m Bahnen werden dabei sicher wieder zur Verfügung stehen.
Als Anreiz zur Teilnahme sollen dabei für die jeweils Ersten Plätze Sachpreise zu gewinnen sein. Außerdem erhält jeder Teilnehmer eine Urkunde. Zu deren Finanzierung ist an ein moderates Startgeld gedacht.
Zukünftig wird es ein Meldeformular für das LV-Schießen auf der LV-Site im Internet geben, das im Vorfeld mit einem Annahmeschlusstermin von den Teilnehmern auszufüllen und per E- Mail abzusenden ist. Dies ist, wie sich deutlich gezeigt hat, für eine solide Planung unerlässlich!
Im Moment ist angedacht, die Veranstaltung wieder zweitägig von Samstag auf Sonntag durchzuführen. Der Samstag soll als Hauptwettkampftag durchgeführt werden. Am Sonntag gegen 15.00 sind die Siegerehrungen vorgesehen, um den von weiter her Angereisten die Teilnahme an den Siegerehrungen und die zeitige Heimfahrt zu ermöglichen.
Am Samstag Abend soll ein gemütliches Beisammensein mit Essen +Trinken und Übernachtungsmöglichkeit auf der Anlage organisiert werden. Für „Wein“ und „Gesang“ wird voraussichtlich gesorgt werden, für „Weib“ muss aus Haftungsgründen, für die der Landesverband unverständlicher Weise nicht eintreten will, jeder selbst sorgen! Die ersten „Übernachter“ sind bereits in diesem Jahr gesichtet worden!
Dieser erste Beitrag zur „X-Ring Online“ wurde von mir „verbrochen“, die Fotos dazu hat meine Frau May „geschossen“. Ich hoffe, dass er den Lesern gefällt und ein Anreiz zum mitschreiben darstellt! Wenn nicht, soll er als Anreiz verstanden werden es „besser“ zu machen!
Es grüßt euch Manfred Schmitt, SLG Steinachtal